Auf gleich zwei Arealen des Festivalgeländes der Sommerwerft – zur Frankfurter City und zum EZB-Glaspalast hin – wurden zahlreiche Aufführungen aus der Sphäre des Open-Air-Theaters präsentiert.

Sommerwerft2015 - Vive le theatre

Im Theater-Zirkuszelt standen darüber hinaus ebenfalls Indoor-Theaterabende, die beiden "Nights of the Dance" sowie die beim Publikum sehr beliebten Poetry- und Songslams auf dem Programm.

Ergänzt wurden die diversen Aufführungen an den Festival-Sonntagen durch Vorstellungen aus dem Kindertheater-Bereich.

Outdoor-Theater auf der Sommerwerft

Große Zuschauermassen wurden auch in diesem Jahr wieder von den Platzbespielungen der verschiedenen Theatergruppen ans Mainufer gezogen. Auf gleich zwei Arealen des Festivalgeländes – zur City und zum EZB-Bau hin – wurden aufwendige Aufführungen aus der Sphäre des Open-Air-Theaters präsentiert. Daneben gab es aber auch kleinere Auftritte und Ein-Personen-Performances.


"Up there wings don’t rust"

Für die großen Shows zeichneten in diesem Jahr – neben dem antagon-Ensemble selbst – vor allem zwei italienische Gruppen verantwortlich.

Sommerwerft 2015 Theater - theatre en vol

Das renommierte sardische Ensemble "theatre en vol" griff mit seiner Show "Up there wings don’t rust" (Dort oben rosten Flügel nicht) den uralten menschlichen Traum vom  Fliegen auf, der schon Leonardo da Vinci, Ikarus und weitere Flugpioniere inspiriert hat.

Maestro Rotella und seine Assistentin Miss Radomski führten dabei durch ihr Museum mit fantastischen Flugwesen und absurden Flugmaschinen, die von ihnen, im Verlauf des Spiels auf unglaubliche Art und Weise nach und nach zum Leben erweckt wurden.

"C’era una volta"

Das Ondadurto Teatro aus Rom präsentierte mit seinem Stück "C’era una volta" eine farbenfrohe Revue, die Bilder und Szenen aus bekannten Kindermärchen u. a. der Brüder Grimm oder Hans Christian Andersen aufgriff, dabei aber mehr sein wollte als eine "weitere Show über Prinzessinnen und Helden."

Sommerwerft2015 - OndadurtoTeatro

Im Verlauf der überaus abwechslungsreichen und turbulenten Handlung, wurden die ursprünglich klar erscheinenden Grenzen zwischen Gut und Böse, durch entsprechende Wandlungen der Hauptfiguren, immer wieder verwischt.

Sommerwerft 2015 - Ondadurto Teatro

Aufwendige technische Tricks, großformatige Installationen sowie diverse Effekte mit Lichtshow, Wasser- und Pyrotechnik trugen dazu bei, dass die zahlreich erschienenen Zuschauerinnen und Zuschauer von der Bildsprache der italienischen Theatermacher gefangen genommen wurden.

Sommerwerft2015 - OndadurtoTeatro


Entführung ins Land der Träume und ein Kampf für das Theater

Neben den italienischen Gruppen, wirkte auch ein russisches Ensemble bei den Open-Air-Aufführungen am Mainufer mit. Die international mehrfach ausgezeichnete Theatergruppe aus St. Petersburg Mr. Pejo's Wandering Dolls entführte das zum Mitmachen aufgeforderte Publikum als "Familie aus komischen Monden" zunächst mit "Sleeping Moon" in einer Art interaktiver Parade in die Welt der Träume.

Sommerwerft2015 - Mr. Pejo's Sleeping Moon
Mit dem Stück "Die letzte Bastion" folgte dann eine "zugleich unterhaltsame und provokative" und wesentliche aggressivere Groteske" um den Sinn des Schauspiels und den Bestand des Theaters an sich.

Sommerwerft2015 - Mr Pejo's Wandering Dolls - Bastion

Aufgegriffen wurde dabei auch das ambivalent erscheinende Verhältnis zwischen Schauspielenden und Publikum, welches dann letztendlich auch als "Belagerer" der Theater-Festung in die Handlung einbezogen wird.

Sommerwerft2015 - Mr Pejo's Last Bastion

Dabei stürzte sich zunächst ein Harlekin-Pärchen als Verteidigungs-Trupp in einen absurd erscheinenden Krieg, in dem es mal vor, mal auf oder auch hinter den Barrikaden, gelegentlich auch mit der Fahne in der Hand oder mit Katapult bewaffnet gegen allerlei skurrile Gestalten, wie etwa einen mythischen Minotaurus kämpfen muss.


"Schlechtgelauntes" Straßentheater-Spektakel 

Der preisgekrönten Strassenshow "Herr Hundertpfund" von Peter Weyel, der auch schon im Theaterzelt mit seinem Stück "Freude Schenken" zu überzeugen vermochte, gelang es, viele Schaulustige ans Mainufer zu ziehen.

Sommerwerft Theater - Peter Weyel "Herr Hundertpfund"

Scheinbar schlechtgelaunt und demotiviert entzündete Weyel alias Herr Hundertpfund im Verlauf der Show ein artistisches Feuerwerk mit Elementen von Jonglage, Akrobatik oder Tanz, bei dem – immer in der Interaktion mit den Zuschauern – verschiedene hochkarätige Tricks scheinbar völlig beiläufig präsentiert wurden.

Der Höhepunkt der chaotischen Handlung war spätestens dann erreicht, als ein "Freiwilliger" aus dem Publikum, der vom Hundertpfund ganz schnell mal mit dem Namen "Bärbel" versehen wurde, vom Künstler als "Co-Artist" hinzugezogen wurde. Dieser durfte dann – zeitweise ausgestattet mit einem modisch-geschmackvollen Unterhosen-Modell – Hundertpfund, sehr zur Gaudi der Massen, bei verschiedenen Slapstick-Einlagen als Opfer dienen und ihm zudem auch noch bei diversen Kunststücken assistieren.


Galerie(n):

theatre en vol

 

Ondadurto Teatro

 

 

Mr. Pejos Wandering Dolls

Letzte Bastion

Sleeping Moon

 

Peter Weyel - "Herr Hundertpfund"

 

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