Angesichts entsprechender Ankündigungen, äußerte der Landesverband Hessen des Verkehrsclub Deutschland (VCD) heftige Kritik an den von den Hessischen Verkehrsverbünden für den Winter geplanten erneuten Fahrpreiserhöhungen.

 

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Geplant seien, beispielsweise beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) - Anhebungen bei den Ticketpreisen in Höhe von bis zu 2,7%. Auch der Nordhessische VerkehrsVerbund (NVV) stehe hier leider kaum zurück. VCD-Sprecher Holger Greiner hob hierzu hervor, „dass die vorgebrachten Argumente für das weitere Anziehen der Tarifschraube willkürlich sind“. Im letzten Jahr wären hierfür vor allem die explodierenden Energiekosten verantwortlich gemacht worden, in diesem Jahr seien nun angeblich Steigerungen bei den Personalausgaben der Grund. Für die zwischenzeitlich wieder etwas gesunkenen Energiepreise gebe es hingegen keinen Ausgleich für die Fahrgäste.

 

 

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Es sei, so der ökologisch orientierte Verkehrsclub, unverantwortlich, dass die nachhaltigen Verkehrsträger wie Bus und Bahn alljährlich verstärkt belastet würden. Das Umsteigen vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr werde dadurch immer unattraktiver. Die Fahrpreiserhöhungen seien zudem höchst unsozial, da die Nutzung von Bussen und Bahnen für Einkommensschwache immer mehr zum "teuren Vergnügen" werde. Bezeichnend sei in diesem Zusammenhang auch, dass der RMV in Frankfurt deutschlandweit die teuersten Kinderfahrscheine anbiete. Auch ansonsten bewege sich dieser Verbund im „Hochpreissegment“.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis sei, wie die VCD-Fahrpreisvergleiche immer wieder belegten, gerade beim RMV, ungenügend. Es bestünden nach wie vor erhebliche Defizite bei Pünktlichkeit, Verbindungssicherheit oder auch beim Nachtverkehr. Änderungen beim zu komplizierten RMV-Tarifsystem und Rabbattierungen bei bestimmten Angeboten seien dringend erforderlich. Andere Verkehrsverbünde könnten dagegen - bei teilweise deutlich geringerem Preisniveau - bessere Leistungen erbringen. Ein attraktives Nahverkehrsangebot, mit günstigen Fahrpreisen könne aber, so der VCD, durch die Steigerung der Auslastung, zu einem höheren Kostendeckungsgrad beitragen. Unangemessen hohe Fahrpreise seien hierfür nicht erforderlich und in letzter Konsequenz sogar kontraproduktiv.
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