Pleiten, Pech und Pannen beim Hanauer Boulevard 2000

 

(Bruchköbeler Kurier - Auszug) 

 

BK - Boulevard 2000

 

Kaum Stimmung, enttäuschte Gesichter und nur zum Teil gefüllte Zelte diesen Eindruck konnte der Besucher des Hanauer Boulevard 2000 am Silvesterabend und in der darauffolgenden Neujahrsnacht gewinnen.

Wenig war von den groß angelegten Boulevard-Planungen des letzten Jahres - mit einem reichhaltigem Angebot an gastronomischen und kulturellen Stationen (und erhofften mehreren zehntausend Besuchern) - übrig geblieben. Zu sehr war das Konzept schon im Vorfeld - aufgrund von Anwohnerprotesten, politischen Ressentiments sowie (konstruierten) Sicherheitsbedenken - zerredet und bis fast zur Unkenntlichkeit zurechtgestutzt worden.

Somit war eine klare Verbindung zwischen den noch verbliebenen, aber weit voneinander entfernten Veranstaltungsbereichen an Schloss, Orangerie und Otto-Hahn-Schule (nachdem auch die an der Landstraße geplanten Stände wegfallen mussten) nicht mehr erkennbar. Nur in den abgesperrten Bereichen um die Veranstaltungszelte herum gab es einige Imbissbuden, die jedoch mehr auf eine Dorfkerb gepasst hätten, als auf einen Millenniums-Partyboulevard.

Eindeutige organisatorische Mängel trugen zudem ihren Teil dazu bei, dass sich echte Stimmung nur vereinzelt entwickeln konnte. Schon der Hinweg zu den Veranstaltungsorten war für viele Besucher eine Tortur. Ohne eindeutige Beschilderung irrten viele der vielleicht insgesamt ca. 8000 Besucher zunächst im weitläufigen Areal herum. Das vorsorglich vorbereitete aber unzureichend publik gemachte Angebot an Sonderbussen blieb dabei aus Unkenntnis weitgehend unbeachtet.

War man dann z.B. am Orangerie-Bereich angelangt, musste man zunächst eine Leibesvisitation durch die Sicherheitskräfte über sich ergehen lassen und sich dann durch Pfützen und Matsch bis zu den undekorierten Zelten durchkämpfen, in denen sich zunächst nur wenige Besucher aufhielten. Wenig stimmungsförderlich wirkte dort die unflexible Anordnung der reservierten (teuren) Sitzplatz- und der „Wandelbereiche“. Als Defizit erwies sich auch, dass kein klarer Ablaufplan für die Veranstaltungsabfolge zu erhalten war, so dass mancher interessante Programmpunkt einfach unterging.

Die daraus resultierende trübe Stimmung konnten auch die an sich attraktiven Live-Acts, trotz großer Bemühungen, nur hin und wieder aufhellen. Meist geschah dies erst nach 22 Uhr, als nochmals ein gewisser Publikumszustrom einsetzte.

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