Gegenüber den früheren Auflagen, feierte Gelnhausen seine historische Stadtrechtsfeier in diesem Jahr in reduzierter Form auf den Straßen und Plätzen in der Altstadt der Barbarossa-Stadt. Drohte – aufgrund der kommunalen Finanzmisere – zunächst gar eine Absage, konnte die in der ganzen Region beliebte Veranstaltung, mit der die Stadt alle 5 Jahre an ihre Gründung durch den Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa im Jahr 1170 erinnert, durch großes bürgerschaftliches Engagement doch gerettet werden.

Stradtrechtsfeier in Gelnhausen 2015

Den Veranstaltern war es – trotz der Beschränkungen – erneut gelungen ein abwechslungsreiches Programm mit Spielleuten, Gauklern und vielen weiteren Attraktionen – wie beispielsweise "Die Streuner" oder dem Heilkundigen "Dr. Dr. Dr. Bombastus" zusammenzustellen.

Dazu kam ein gut bestückter Marktbereich mit zahlreichen Ständen an denen diverse Waren aus den Bereichen Kunsthandwerk und Spielzeug oder kulinarische Köstlichkeiten feilgeboten wurden. Eine Gruppe von Handwerkern, darunter ein Steinmetz, ein Restaurator, ein Bogenbauer sowie ein Schmied, präsentierte rund um die Marienkirche die Anfertigung verschiedener Waren mit historischen Verfahren und Werkzeugen.

Der Stauferkaiser und seine Gemahlin

Um den historischen Hintergrund und die Bedeutung des mittelalterlichen "Geylenhusen" zu illustrieren, wurde u. a. ein Stück über den bedeutenden Reichstag von 1180 präsentiert, bei dem Barbarossa den sächsischen Herzog Heinrich den Löwen endgültig entmachtete. Der Kaiser, seine Gemahlin Beatrix und das gesamte Gefolge zogen danach in eindrucksvoller Prozession über das Festgelände.

Den musikalischen Höhepunkt der Stadtrechtsfeier bildete sicherlich das Abschiedskonzert der einheimischen Gruppe "Luxuria Auris" auf dem Obermarkt. Begeistert folgten die zahlreich erschienenen Zuschauerinnen und Zuschauer den historischen Klängen und wunderschönen Melodien der begabten Musiker und Vokal-Künstler. Mit den Songs wurden verschiedene historische Epochen und Kulturräume zu musikalischem Leben erweckt. Musik aus keltisch geprägten Regionen (Bretagne, Irland, Wales) wechselte sich ab mit sephardischen Stücken aus dem mittelalterlichen Spanien oder auch skandinavischer Folklore.

Abschied vom Publikum

Aufgelockert wurde das Programm durch launige und witzige Anekdoten aus der Bandgeschichte. In der Konzertpause und nach dem Abschluss, bildeten sich lange Schlangen vor der Bühne, da viele Konzertgäste wenigstens noch ein Album mit der Musik der Gruppe als Erinnerungsstück ergattern wollten. Nach der durchaus bewegenden Abschiedsansprache, wollte das Publikum die Musiker dann auch erst nach einer größeren Anzahl von Zugaben von der Bühne lassen.

Auch nach der Verkleinerung wusste die Stadtrechtsfeier in Gelnhausen die Besucherinnen und Besucher zu begeistern. Bleibt zu hoffen, dass es den Organisatoren und der Stadt auch in fünf Jahren wieder möglich sein wird, ein ähnlich gelungenes Spektakel auf die Beine zu stellen.

 

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Luxuria Auris

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