Schon fünf Jahre kommt die bretonische Sängerin und keltische Harfenistin Cécile Corbel nun regelmäßig im Rahmen ihrer herbstlichen Deutschland-Tournee ins südhessische Darmstadt.
Ihr sechstes Konzert am Samstag, 08. November im urigen Jagdhofkeller im Stadtteil Bessungen war – trotz Bahnstreik – schon im Vorfeld völlig ausverkauft.
Dieses Jahr hatte die Künstlerin gleich zwei neue Tonträger im Gepäck. Erst im Oktober war ihr neues Werk "La Fiancée" erschienen. Außerdem hatte sie am Soundtrack zum 3D-Dokumentarfilm "Terre des Ours" (dt. "Im Land der Bären") mitgewirkt, der das Leben der Braunbären auf der russischen Halbinsel Kamtschatka zum Gegenstand hat.
Viele Songs, die von ihr an diesem Abend präsentiert wurden, stammten dementsprechend von diesen Alben. Hervorzuheben dabei besonders das Lied "Fille Du Miroir" mit seinem eingängigen Cello-Thema, der Song "Jardin Secret" oder das tieftraurige "Tristes Noces." Das ferne Land aus Feuer und Eis, in dem die wilden Bären leben, wurde im Titel "Kamchatka" vor dem inneren Auge der Zuhörerinnen und Zuhörer zum Leben erweckt.
Aber auch Stücke aus früheren Produktionen standen natürlich wieder auf dem Programm. Die traurigen Liebeslieder wurden etwa mit dem Song "Jenovefa" aus dem Vorgänger-Album "Roses" abgedeckt. Die ewige – oftmals vergebliche – Suche nach dem seelenverwandten Menschen wurde in der Ballade "A Suivre" thematisiert.
Die mystischen Wesen aus der Anderswelt kamen ebenfalls wieder zu ihrem Recht – etwa im Stück "Sans faire un bruit." Aus ihrem früheren Soundtrack zum japanischen Animationsfilm "Arrietty" wurde das Instrumental über einen "Neglected Garden" geboten. Die eigene Sehnsucht der viel gereisten Künstlerin nach der heimischen Bretagne konnte mit dem Klassiker "La vent m'emporte" gestillt werden.
Mit der ihr eigenen Synthese aus virtuosem Harfenspiel und einfühlsamem gesanglichem Vortrag, gelang es Cécile Corbel erneut, die Zuhörerinnen und Zuhörer in Darmstadt zu faszinieren.
Ihr übliches Trio war dabei an diesem Abend gleich einmal zum Quartett mutiert. Die bewährte Begleitung der Sängerin übernahmen Cyril Maurin an den Gitarren und Pascal Boucaud, zuständig für Bass und Backing-Vocals. Der Streicher Julian Grattard brillierte, wie schon im Vorjahr, am Cello.
Das begeisterte Publikum, sorgte mit seinem langanhaltendem Schlussapplaus dafür, dass die Künstlerin und ihre Begleiter zum Finale noch mehrere Zugaben auf die Bühne im Gewölbekeller zauberten. Nach dem Auftritt nahmen sich die sympathische Bretonin und ihre Begleiter erneut viel Zeit für die zahlreichen Fans, die in einer langen Schlange geduldig auf ein Autogramm, ein Erinnerungsfoto oder ein kurzes Gespräch warteten.
Nun bleibt wieder ein Jahr der Vorfreude auf ein weiteres Konzert mit Cécile Corbel in Darmstadt und die Frage, ob sie ihre treuen Fans dann vielleicht schon wieder mit neuem musikalischen Material erfreuen kann.
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