Im Rahmen der Amerikaner-Ausstellung im Schloss Philippsruhe gab am es am 5. März wieder einen interessanten Vortrag. Professoer Krahulec von der Fachhochschule Fulda bildete mit seinem "Bericht aus dem Fulda Gap" den Abschluss der begleitenden kleinen Vortragsreihe. Als "Veteran" der Friedensbewegung konnnte Krahulec einen Überblick über die entsprechenden Aktivitäten aus den 70er und 80er Jahren geben.

     
Image   Publikum im Roten Saal
"Warum ausgerechnet Hessen" (NHZ von 1983)   Publikum im Roten Saal

Dabei schilderte er die amerikanischen Militärstrategien, die dazu beitrugen, dass der Bereich Fulda und Kinzigtal - als wahrscheinlichstes Einfallstor der Truppen des Warschauer Paktes - besonders stark befestigt wurde.

Das angestrebte "Gleichgewicht des Schreckens" (oder auch "Mutual assured destruction" - M.A.D.) habe seit den 60er Jahren zu einer beinahe einmaligen Konzentration von konventionellen, atomaren und chemischen Waffen in dieser relativ kleinen Region beigetragen. Ein Prozess, der sich durch die Nachrüstungen von Raketen im Mittelstreckenbereich vor dem Mauerfall (bis zu den Abrüstungsverhandlungen) noch verstärkt habe. 

     
Zeitdokumente   Image
Zeitdokumente   Fotos von Christof Krackhardt

Die Auswirkungen der zunehmenden Militarisierung der osthessischen Region auf das Alltagsleben der Bewohner (Sperrgebiete, Manöver, Sprengdeckel) und der zunehmende Widerstand vor Ort durch lokale Friedensinitiativen bildete einen weiteren Schwerpunkt der Ausführungen des ehemaligen Aktivisten. Hier habe es dann in der Folge einen tiefgreifenden Wandel in den Beziehungen zu den in Deutschland stationierten Amerikanern gegeben. Aufgelockert wurde der spannende Vortrag durch Projektionen von Zeitdokumenten und durch die eindrucksvollen Schwarz-Weiss-Fotos des Fotografen Christof Krackhardt. Zum Abschluss ergab sich noch eine kurze, teils kontroverse Diskussion zu den angesprochenen Themen und zur Rolle der Amerikaner.

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