Am Osterwochenende fand in Mainz-Kastel zum 6. Mal das große Osterspektakel von ProHistory zugunsten der Stiftung Bärenherz statt.
Leider trübten die eher winterlichen Temperaturen und gelegentliche Schneeschauer (zumindest am Ostersonntag) das mittelalterliche Festvergnügen ein wenig, so dass es auf dem Festgelände an der "Reduit" erst am Nachmittag langsam – nach dem Umzug der Marktleute über die Höfe – langsam etwas voller wurde.
Ungefähr 80 Marktstände waren bei der historischen Stätte vor den Toren von Mainz am rechten Rheinufer aufgebaut worden. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten Stände mit vielfältigen Erzeugnissen der handwerklichen Künste.
In einer Woll-Filzerei wurden u. a. hochwertige Filzprodukte erzeugt. Schneider arbeiteten an prachtvollen Gewandungen. Schmuckgestalter präsentierten Silbererzeugnisse und Bernsteinkunst.
Das gebotene Sortiment an kulinarischen Köstlichkeiten der mittelalterlichen Gastronomie reichte vom knusprigen Schwein am Spieß über vegetarische Fladen und Salate bis hin zu süßen Apfelkringeln. An den diversen Tavernen wurden Met, Bier, Weine oder Whiskys und Ales feilgeboten.
Für die Unterhaltung der Besucherinnen und Besucher war durch eine große Anzahl von Gauklern und Spielleuten, die gelegentlich sogar weihnachtliches Liedgut zum Besten gaben, gesorgt. Auf der Hauptbühne und auf den verschiedenen Plätzen waren die Angehörigen der Gruppe "Liudon Incorruptus" mit mittelalterlichen Dudelsack-Klängen zu vernehmen.
Auf historischen Sackpfeifen, Flöten und Schalmeien glänzten die Musikerinnen und Musiker der Formatio "DopoDomani." Der Chaos-Harfenist Jonny Robels erzielte mit seinen mittelalterlich umgetexteten Spott-Songs zu Melodeien der alten und neuen Deutschen Schlager-Welle oder gar Grunge-Hymnen manchen Heiterkeitserfolg.
Das Gauklerduo "Opus Furore" aus Berlin wusste mit packenden Jonglagen vom Einrad aus zu begeistern, bei denen den hierzu genötigten "Freiwilligen" Keulen oder gar brennende Fackeln um die Köpfe zischten. Auch diverse Schwertkampf-Einlagen der Gruppe "Einherjer" konnten das Publikum unterhalten. Für pyrotechnischen Zauber – mit und ohne Flammen – sorgten die Feuerkünstler der "Burning Dragons." Die kleinen Besucher konnten sich beim Bogenschießen oder Axtwerfen austoben. Auf dem Außengelände waren sogar ein richtiges kleines Turniergelände und eine handbetriebene "Wikinger-Schiffschaukel" aufgebaut worden. Verschiedene Spiele, wie "Eierknacken", ein "Mäuseroulette" oder ein Puppentheater sorgten ebenfalls für beste Stimmung.
Bei einer erneuten Auflage des Osterspektakels im kommenden Jahr, sollten die Organisatoren aber möglichst bei Zeiten dafür Sorge tragen, dass am Osterwochenende der Frühling – mit entsprechenden Temperaturen – schon eingezogen ist.