Alice Merton zum Paulskirchenfest auf dem Römerberg

Die bekannte Sängerin Alice Merton trat am Abend des 18. Mai 2023 gegen 20 Uhr, im Rahmen des Paulskirchenfests (zum 175-jährigen Jubiläum der ersten Sitzung der deutschen Nationalversammlung), im Zusammenspiel mit der renommierten Bigband des Hessischen Rundfunks bei einem großen Open-Air-Konzert auf dem Frankfurter Römerberg auf.

Die 29-jährige, 1993 in Frankfurt am Main geborene Künstlerin, die nach 2016 mit ihrem autobiografisch gefärbten Super-Hit "No Roots" musikalisch durchstartete, und in der Folge auch mit weiteren Songs wie "Why so serious" sowohl in Deutschland als auch international fordere Chart-Plätze belegte, konnte bei diesem Anlass einen ganz besonderen Auftritt in ihrer Geburtsstadt absolvieren.

Im Verlauf des über einstündigen Konzerts präsentierte die Künstlerin dabei zahlreiche Songs ihrer beiden ersten Studioalben und konnte neben ihrer ausdrucksstarken gesanglichen und musikalischen Qualität auch eine eindrucksvolle Bühnenpräsenz unter Beweis stellen.

Während der dynamischeren Stücke wirbelte die Sängerin oft tanzend quer durch den gesamten Bühnenraum. Bei Gelegenheit nahm sie dabei auch immer wieder einmal den direkten Kontakt zu ihren musikalischen Begleitern oder auch dem Leiter der hr-Bigband auf.

Ruhigere und bisweilen sogar melancholische Momente gab es im Verlauf des Konzertabends aber auch. Etwa, wenn die Sängerin in selbst reflektierenden Songs wie etwa "Vertigo" persönlich schwierige Phasen und sogar aufgetretene Angstattacken thematisierte oder wenn es wie im Lied "Blindsight" um den Umgang mit toxischen Beziehungen in unterschiedlichen Lebensbereichen ging.

Dabei machte Alice Merton mit einigen Worten, an ihre Frankfurter Fans klar, dass sie, obwohl sie lange Zeit geglaubt habe, keine wirklichen Wurzeln zu besitzen, weil sie in ihren jungen Jahren mit der Familie oftmals Kontinente, Länder und Städte in schneller Folge wechseln musste, mittlerweile doch gerade auch in ihrer Geburtsstadt einen Teil ihrer "Roots" wiedergefunden habe.

Ein bedeutender Teil ihrer Familiengeschichte sei schließlich untrennbar mit der Historie der Mainmetropole verknüpft, da ihr Ur-Ur-Großonkel, der Industrielle, Sozialreformer und Mitbegründer der Goethe-Universität, Wilhelm Merton ist, nach dem auch ein ganzes Stadtviertel benannt worden sei.

Für große Begeisterung und beste Stimmung sorgte beim dicht auf dem Römerberg gedrängten Publikum an diesem lauen Frühlingsabend natürlich insbesondere Mertons Performance der Live-Versionen ihrer größten Hits. Zum Ende hin folgte daher lang anhaltender Applaus und natürlich ein Stück weit auch das Bedauern, dass dieses fantastische Konzerterlebnis leider schon wieder – viel zu früh – vorbei gewesen ist.

Aber dieser Auftritt sollte, gerade auch angesichts der besonderen Beziehung der Sängerin zu ihrer Geburtsstadt, sicherlich nicht der letzte in Frankfurt gewesen sein.

Galerie

Alice Merton (Römerberg)