Sommerwerft 2019 - Tanz, Workshops & Symposium

Nights of Dance I

Bei den beiden Nights of Dance an den Festival-Montagen präsentierten diverse Tänzerinnen und Tänzer unterstützt von Choreografen und musikalischer Begleitung ihre variantenreichen Stücke und Performances.

Eingeleitet wurde die erste Tanznacht durch die Performance "One single peach" mit Tanz & Choreographie von Sara de Greef. Es folgte Aline Corrêas Forschung (Resistência), bei der die Künstlerin die Reaktionen des Körpers auf Gewalt (beispielsweise im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück) mit den Mitteln des tänzerischen Ausdrucks untersucht.

Die Tänzer Verena Kutschera und Tim Čečatka präsentierten "Korreliere, Korrespondiere, Koordiniere." Bei der Performance geraten zwei Individuen mit jeweils eigenen Bewegungen und Verhaltensmustern tänzerisch aneinander. 

Dabei stellt sich aus einem dynamischen Wechsel zwischen Widerstand und Akzeptanz eine Entwicklung hin zu einem neuen Zustand aus Gleichgewicht und gegenseitigem Verständnis ein.

Ausdrucksstarken Butoh-Tanz auf höchstem Niveau präsentierte die Künstlerin Kea Tonetti mit MONO. Die Tänzerin lässt – begleitet durch Live-Musik – , wie es das japanische Wort "Mono" mit seinen verschiedenartigen Bedeutungen suggeriert, einen komplexen Tanz mit Materie, den Erinnerungen und den Geistern entstehen.

Nights of Dance II

Mit "JA" will sich das Duo Bea Vergés und Angie Masist klar für das Leben positionieren und diese Entscheidung feiern, indem beide zusammenkommen und tanzen. Zu dieser Feier sind dann natürlich auch Gäste aus dem Publikum herzlich eingeladen.

Mit NUA erzählen Nadine Gerspacher und Anna Castells in ihrer Performance die Geschichte einer wartenden Frau. Madame Lou – verkörpert von Nadine Gerspacher – ist in der Zeit verloren und in der Trivialität oder Absurdität der menschlichen Existenz – mit ihrer zeitweiligen Leere und der Ansammlung von Wünschen und Sehnsüchten – gefangen (www.nadinegerspacher.net).

Mit dem Tanzsolo RESISTÊNCIA thematisiert Aline Corrêa, nach ihrem Auftritt bei der ersten Night of Dance in der Vorwoche, diesmal den Körper als "Wachstumsobjekt", das durch unterschiedlichen Phasen von Lernen und Erleben – mit entsprechenden Bewegungsmustern, Narben und Blessuren – geprägt erscheint.

Durch Tanz und Bewegung werden sowohl die erlebte und erlittene Vergangenheit nachvollziehbar als auch die aktuellen Auswirkungen des Zurückliegenden auf die Gegenwart des betroffenen Individuums erfahrbar.

Den Höhepunkt des Abends bildet die Solo-Tanzperformance "Porotanssi." Aus der Tiefe des nordischen Waldes erscheint die Tänzerin Anna Orkolainen – quasi in Gestalt ihrer Großmutter in traditioneller Gewandung – zum Rentier-Tanz (Porotanssi).

Die mystische "Alte" ist dabei in ihrer wütenden Wildheit ein Symbol für die schöpferische Urkraft des weiblichen Prinzips. Im weiteren Verlauf der Handlung wandelt sich die Tänzerin dann in die zeitgenössische Form ihres Ich.

Dabei wird die urtümliche Energie durch die tänzerischen Mittel des rituellen japanischen Butoh-Tanzes – mit emotionaler Mimik und Gestik und den entsprechenden Bewegungsmustern – in die Gegenwart übertragen und neu zum Leben erweckt. Untermalt wird die Tanz-Performance dabei kongenial durch die Musikbegleitung mit experimentellen Klangbildern von Marja Burchard.

Den Ausklang der Tanznacht bildet die Gruppen Performance "PLAY TO MOVE, MOVE TO PLAY” bei der sich die verschiedenen Musiker sowie Tänzerinnen des Abends noch einmal auf der Bühne im Zirkuszelt versammeln, um dort miteinander bei Live-Musik, nach Idee & Konzept von Clara Garcia, zu improvisieren.

Workshops

Zudem wurden im Umfeld des Festivals von verschiedenen Akteuren Workshops aus den Bereichen Theater oder Tanz angeboten. Dazu kamen Übungen aus verschiedenen Tanztraditionen (z. B. Samba), sowie Meditation und Yoga.

Wie schon in den beiden Vorjahren wurde auch 2019 die – aus verschiedenen Übungen der japanischen Butoh-Tanztradition – entwickelte äußerst beliebte Schmetterling-Gruppenperformance von Shusaku Takeuchi (Japan/Niederlande) mit ihrer poetischen Choreografie wieder ins Festival-Programm einbezogen.

Diesmal bei der abendlichen Aufführung am Mainufer, trotz der herrschenden hochsommerlichen Hitze, sogar mit zeitweise stark erhöhtem Tempo, sodass nicht nur die Teilnehmer, sondern auch die interessierten Zuschauerinnen und Zuschauer, die die Übung über das Sommerwerft-Gelände hinweg verfolgen wollten, ein ums andere Mal ins Schwitzen gerieten.

Contact Zones

Am 31.07. fand ein Symposium im Rahmen des EU-Förderprojektes "Contact Zones" zur Interaktion zwischen Kunst und Menschen in öffentlichen Räumen statt.

Dessen Resultate wurden dem Festival-Publikum am Abend bei einer Podiumsveranstaltung vorgestellt.

• Sommerwerft 2019
• Sommerwerft 2019 – Konzerte

Galerie(n):

Tanz

Night of Dance I

Korreliere

 
Metamorphose

 
MONO

 
Peach

Night of Dance II

JA

NUA

RESISTENCIA

POROTANSSI

Workshops

Schmetterling-Performance

Workshops

Symposium

Contact Zones