Im Rahmen der Sommerwerft 2015 wurden auch verschiedene Workshops aus den Bereichen Theater oder Tanz angeboten.

Schmetterling-Gruppenperformance

Wie schon im Vorjahr wurde auch die beliebte Schmetterling-Gruppenperformance von Shusaku Takeuchi (Japan/Niederlande) wieder ins Programm einbezogen.

Sommerwerft 2015 - Workshops - Schmetterlings-Performance - Zeil

Ausgehend von verschiedenen Übungen der japanischen Butoh-Tanztradition, die Elemente der bildenden Kunst, des Ausdruckstanzes und der Pantomime umfasst, wurde eine "Performance mit Intervention" entwickelt, die in der Folge mit poetischer Choreographie im Stadtraum der Frankfurter City sowie auf dem Sommerwerft-Gelände zur Aufführung kam.

Der Umzug auf der Zeil verlief von der Katharinenkirche an der Hauptwache bis zum Platzbereich vor MyZeil und zurück.

Sommerwerft 2015 - Workshops - Schmetterlings-Performance - Zeil

Auch nach Einbruch der Dunkelheit, erfreuten die durch Lampions illuminierten Schmetterlings-Tänzer mit ihrer Prozession über das gesamte Festivalgelände und durch das Beduinenzelt die zu später Stunde noch anwesenden Zuschauerinnen und Zuschauer.

Sommerwerft 2015 - Workshops - Schmetterlings-Performance - Werft

Die Performances gehen dabei zurück auf das "Butterfly-Efect-Project", das Takeuchi und andere kurz nach der großen japanischen Erdbeben-Katastrophe im März 2011 ins Leben gerufen haben. Bezugnehmend auf die spezielle Erscheinungsform nonlinearer Dynamik im Bereich der Chaos-Theorie, erfuhr die symbolische Bedeutung der Schmetterlinge – "als quasi feengleiche Botschafter neuen Lebens oder des beginnenden Frühlings, die immer wieder vielfältige Träume und Hoffnungen mit sich tragen" – eine besondere Würdigung.

Die Schmetterlingsperformances sind, wie auch andere Workshops bei der Sommerwerft, Teil des EU-Projekts "Contact Zones."


"The Frankfurt Experiment / Physical Theatre"

In diesem 3-Tage-Workshop, der ebenfalls Teil des Projektes "Contact Zones. Performing Arts in Urban Space” wurden, unter Anleitung von Rodrigo Caldeira (England/ Brasilien) und Bárbara Luci Carvalho von antagon theaterAKTion, experimentelle Wege und Techniken des Theaters erkundet. Die Einflüsse und Erinnerungen der Teilnehmer sollten "mit den Einflüssen und Erinnerungen der Stadt Frankfurt gekreuzt werden." Die Resultate flossen ein in eine "Site-Specific Performance" im öffentlichen Raum in der Frankfurter City, um dort ein Aufeinandertreffen von Theater und Realität zu initiieren.

Sommerwerft2015 - Workshops - "The Frankfurt Experiment"

Der gewählt öffentliche Raum für die Performance war der Bereich an der Frankfurter Börse. Dort wurde das Publikum mit der Aufführungen konfrontiert. Ein Haufen "verrückter" junger Leute, teils ausgestattet mit verschiedenen Objekten und Verkleidungen tauchte nach und nach auf dem Platz auf, um dort eine Abfolge ungewöhnlicher oder absurd erscheinender Aktionen durchzuführen.

Sommerwerft2015 - Workshops - "The Frankfurt Experiment"

Da wurde ein Flüchtling am langen Strick über den Platz geführt und zum Kauf angeboten. Eine Gruppe mit Kartons über dem Kopf paradierte an der Börse vorbei. Auch die bekannten Skulpturen von Bulle und Bär wurden ins das Geschehen einbezogen - beispielsweise bei stilisierten Gebetshandlungen. Ein durch die Flagge auf seinem Shirt als Grieche gekennzeichneter Mann wurde bis auf die Unterwäsche ausgezogen. Das zufällig versammelte bunt gemischte "Publikum" aus Einkäufern, Restaurantbesuchern, Touristen oder Mitarbeitern der Finanzbranche, reagierte angesichts der sureallen Szenerie teils verwirrt oder irritiert teils auch amüsiert. Manche blieben länger stehen, um das Schauspiel eingehender zu betrachten, während andere Passanten den Platz recht schnell verließen, um sich auf diese Weise der unbequemen und verunsichernden Situation zu entziehen.

Sommerwerft2015 - Workshops - "The Frankfurt Experiment"

Das Ende bildete eine kleine gemeinsame Parade der Mitwirkenden in Richtung Hauptwache, mit der Hoffnung, dass die Performance im Stadtraum zumindest einen gewissen Effekt auf die damit konfrontierten Menschen hatte und in der Folge zumindest einige zur Reflexion über das Gezeigte und die gesellschaftliche Situation angeregt werden konnten.


Weitere Workshops

Die weiteren Workshops, die während des Sommerwerft-Festivals parallel zu den Veranstaltungen abgehalten wurden, deckten ein breites Spektrum vorwiegend in den Bereichen Tanz, Theater, Meditation und Körperbeherrschung ab. Diese Angebote standen dann auch oft in enger Beziehung zum eigentlichen Festival-Programm, was sich etwa bei den Tanznächten und verschiedenen weiteren Theater-Perfomances zeigte. Einige der Angebote wurden dabei von den Referenten auch extern auf dem Kulturgelände von protagon e.V. durchgeführt. Interessierte und Teilnehmer konnten hier u. a. einen Einblick in die afrobrasilianische Kampf- und Tanzkunst Capoeira gewinnen. Darüber hinaus gab es Kurse in den Bereichen Yoga, Tanz, Maskenspiel oder Experimentelles Theater.

 

Galerie(n):

Schmetterling-Gruppenperformance

 

Frankfurt Experiment

 

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