Am 16. Oktober 2008 begann der Abriss der alten Schweinehalle (ehemalige Landesfleischzentrale) um dem neuen Investoren-Projekt "Postcarré" Platz zu machen.
Sicher über hundert Zuschauer hatten sich, trotz des schlechten Wetters, vor Ort versammelt um mitzuerleben, wie das Ende des ehemaligen Schlachthofs und späteren Kulturzentrums eingeleitet wurde.
Mit der Schaufel eines Tieflöffelbaggers hat Oberbürgermeister Kaminsky bei einem "Baggerbiss" begonnen, die erste Mauer auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs einzureißen.
Danach konnten die Hanauer "Mauerspechte" sich mit Hammer und Meißel Steine aus der Mauer zu schlagen, um sie als Erinnerungsstück mit nach Hause zu nehmen (eine Spende für die Hanauer Tafel war erwünscht).
Begleitet wurde die Abrissparty von Festansprachen und Musikstücken. Auch für das leibliche Wohl der Besucher war gesorgt.
Dieser Abriss kann jedoch durchaus gemischte Gefühle hervorrufen, was auch in leisen Protesten zum Ausdruck kam. Für etliche Anwesende war die Schweinehalle ein wichtiger Teil ihrer persönlichen Biographie.
Viele Jahre war die Schweinehalle das Hanauer Zentrum für Szene(n)-Kultur, das die Stadt auch über die Grenzen des Rhein-Main-Gebiets in diesem Zusammenhang bekannt gemacht hat. Zahlreiche lokale Musikgruppen konnten, wie es Lucas Schobert vom Trägerverein des Kulturvereins in seinem Beitrag ausführte, hier ihre ersten Auftritte erleben.
Dazu kam noch das Angebot an Kleinkunst und sonstigen Kulturveranstaltungen. Außerdem war die Halle auch ein anerkanntes Zentrum für Graffiti-Kunst. Für den Kulturverein Matrax war der Seitentrakt der geschlossenen Halle über einige Jahre hinweg eine notdürftige letzte Zuflucht.
Viele Jahre war die Schweinehalle das Hanauer Zentrum für Szene(n)-Kultur, das die Stadt auch über die Grenzen des Rhein-Main-Gebiets in diesem Zusammenhang bekannt gemacht hat. Zahlreiche lokale Musikgruppen konnten, wie es Lucas Schobert vom Trägerverein des Kulturvereins in seinem Beitrag ausführte, hier ihre ersten Auftritte erleben.
Dazu kam noch das Angebot an Kleinkunst und sonstigen Kulturveranstaltungen. Außerdem war die Halle auch ein anerkanntes Zentrum für Graffiti-Kunst. Für den Kulturverein Matrax war der Seitentrakt der geschlossenen Halle über einige Jahre hinweg eine notdürftige letzte Zuflucht.
Für diesen einmaligen urbanen Raum, der mit der Schweinehalle verloren ging, ist in Hanau - auch nach Jahren - immer noch kein adäquater Ersatz gefunden worden. Die halle2 (Nachfolgeprojekt der Schweinehalle) muss - just an diesem Wochenende - aufgegeben werden.
Für den Trägerverein der Halle und für den Kulturverein Matrax sind immer noch keine adäquaten Räumlichkeiten gefunden worden. Die Vereine erscheinen dadurch in ihrer Existenz bedroht. Ihr wertvoller Beitrag zur kulturellen Vielfalt der Stadt droht somit verloren zu gehen.
Städtebauliche Hochglanzprojekte werten Stadtviertel vielleicht architektonisch und wirtschaftlich auf. Lebendige Stadt ist aber mehr als Einkaufen und Gewerbe oder auch die Angebote der etablierten Kultur. Lebendige Stadtkultur braucht die Brachflächen, die oft als "Schandflecken" diskreditiert werden, weil sich nur hier die erforderlichen Nischen ergeben.
Lebendige Stadtkultur braucht die Brachflächen, die oft als "Schandflecken" diskreditiert werden, weil sich nur hier die erforderlichen Nischen ergeben. Diese soziokulturellen "Biotope" dürfen dabei nicht an den Stadtrand verdrängt werden - sie gehören in die Innenstadt.
Denn sie sind auch ein Anziehungspunkt und wichtiger Standortfaktor (Stichwort: Kulturwirtschaft ). Dies ist in anderen Städten schon längst erkannt worden: Hier hat Hanau noch sehr viel Nachholbedarf! Sonst heißt es schon sehr bald wieder: "Nichts los in Hanau".