Globale Tanzsprachen bei der Night of Dance II (+ Prolog)
Details
Bei den beiden "Nights of Dance" präsentierten auf der Sommerwerft 2014 zahlreiche internationale Künstlerinnen und Künstler aus dem Bereich von Tanz, Ballett und Choreographie ihre Arbeit.
Vielfältigkeit, Poesie und Ausdruckskraft des Tanzes standen bei den beiden Tanzabenden im Mittelpunkt. Ein Prolog im Freien trug jeweils dazu bei, die Zuschauerinnen und Zuschauer ins Theaterzelt zu locken. Dort präsentierten die diversen Gruppen und Einzelkünstler aus der ganzen Welt - in längeren und kürzen Auftritten - ein Kaleidoskop der weltweiten modernen und traditionellen Tanzsprache(n).
Zwei finnische Gruppen führten hierzu in den Abend der "Night of Dance 2" ein. Seppo Välinen, Elina Ylisuvanto, Merja Pennanen (Finnland) zeigten einen Auftritt im Trachtenkostüm.
Jarkko Mandelin, Iiro Näkki, Anni Koskinen (Finnland) präsentierten daraufhin "Storms in a waterglass" in Butoh-Manier mit verschiedensten akrobatischen Elementen.
Die Performance der Freiwilligen aus dem "50+"-Projekt warf die Frage auf, ob Tanz auch ab diesem Alter noch möglich sei. Eindrucksvoll beantwortet wurde sie von den Mitwirkenden auf höchst dynamische Art während ihres Auftritts. Klar wurde so, dass problemlos auch mit über 50 noch Lebensträume verwirklicht werden können.
Sehr eindrucksvoll gestaltete sich daraufhin die längere Gruppenperformance der beiden polnischen Tanzkünstlerinnen Barbara Bujakowska und Paulina Wysocka. In symmetrisch ausgerichteter Choreographie entspann sich – im von elektronischem Sounddesign untermalten Handlungsverlauf – zwischen beiden Protagonistinnen eine immer skurriler anmutende Konflikthandlung, die schließlich in einen abschließenden Knalleffekt mündete.
Auch aus Polen stammen Tomasz Foltyn und Piotr Skalski, die mit ihrer strukturierten Tanzimprovisation unter dem Titel "Intervention 307" das Bild des Geschäftsmannes und seiner digitalisierten oder mechanisierten Arbeitsgewohnheiten im Büro auf die Bühne zauberten.
Fatima Suarez (Brasilien) präsentierte bei ihren Auftritten zwei Soli der der legendären Ausdrucktänzerin Isadora Duncan aus der Anfangszeit des 20. Jahrhunderts ("Tanz der Furien" und "Zigeuner Mazurka"). Eine in Andalusien entwickelte Choreographie, in der sie einen Dialog zwischen Musik, Flamenco und zeitgenössischem Tanz herstellte, führte die deutsche Flamenco-Tänzerin Elisabeth Keuck erstmals auf der Frankfurter Sommerwerft 2014 vor.
Den Abschluss des Abends bildete "Die Verzweiflung von Oxum (Finnland/Deutschland)" mit einer Choreographie von Tänzerin Anna Orkolainen in Zusammenarbeit mit der antagon-Musikerin Marja Burchardt, die während des "Hambre y Vida"-Seminars in der Landschaft von Andalusien entstanden ist. In dramatischer Bildsprache wurde die essentielle Bedeutung des Elements Wasser als Lebenselixier ins Bild gesetzt.
Nachtrag zum Prolog...
Der Night of Dance II bei der Sommerwerft 2014 ging auch ein Prolog im Freien mit diversen "Performances im KulturFreiRaum" voraus.
Dabei wurde dem direkt am Mainufer versammelten Publikum u. a. von Dorit Weintal (Faido-Dam Company based in Amsterdam) ein erster Vorgeschmack auf das Programm des nachfolgenden Abends geboten. Zum Abschluss des Prologs, wurden von ihr und ihren Mitstreitern alle Interessierten ins große Theater-Zelt geleitet, um dort die vielfältigen Auftritte während der großen Tanznacht zu genießen.
Bei der "Night of Dance I" wurden auch die Schmetterling Perfomances von Shusaku Takeuchi vorgestellt.